07.11.2025
Vom Gegenwind zum Rückenwind
Lärm, Infraschall, Schattenwurf: Windräder würden krank machen, dazu der Wertverlust der Immobilien in der Umgebung und die Milane und die Fledermäuse – massivem Widerstand sahen sich die Aktivisten ausgesetzt, die vor gut zwanzig Jahren in Ingersheim ein Windrad aufstellen wollten.
Diese nahmen alle Bedenken ernst und gingen allen Fragen nach. Auch nachdem es ihnen nach rund zehn Jahren gelungen war, ihr Windrad zu errichten, ließen sie jahrelang physikalische Messungen und medizinische Untersuchungen durchführen. Ergebnis: Nichts, aber auch gar nichts von den Befürchtungen und Prophezeiungen zu Gesundheitsgefahren, Milan- und Fledermaussterben oder Wertverlust hat sich bewahrheitet. Auch die Bürgergenossenschaft ist allen Unkenrufen zum Trotz nicht pleite gegangen.
Die Skeptiker haben die Gesprächsbereitschaft der Betreiber erwidert. Heute ist das Windrad allgemein anerkannt, und Ingersheim wirbt mit dem Slogan „Windkraft, Schloss, Kultur, Wein – typisch Ingersheim“.

Rund 40 Interessierte ließen sich im Reutlinger Alten Rathaus von den Ingersheimer Windmüllern inspirieren.
13.10.2025
Hochschule Rottenburg stellt das H2-Grid-Modul vor
H2-Grid ist eines von vier Leuchtturmprojekten im Rahmen der baden-württembergischen Initiative für grünen Wasserstoff. Projektziel ist der Aufbau eines Systems zur lokalen und netzübergreifenden Erzeugung und Speicherung und zum Transport von Wasserstoff. Dazu hat die Hochschule Rottenburg, die "kleinste Exzellenzhochschule Deutschlands", eine Versuchsanlage gebaut, bestehend aus Elektrolyseur, Wasserstoffspeicher und Brennstoffzelle. Sie soll zeigen, wie künftig Überschussstrom aus erneuerbaren Quellen in Form von Wasserstoff gespeichert und bei Strommangel wieder Strom ins Netz eingespeist werden kann. Ein thermischer Speicher nutzt zusätzlich die Abwärme aus den Umwandlungsprozessen.

Mitglieder des regionalen Netzwerks für grünen Wasserstoff HyNATuRe konnten das Herzstück der Anlage, einen Container mit den Prozesskomponenten, kurz vor der INbetriebnahme besichtigen. Dabei war EENA-Vorstand Dr. Wolfgang Arndt (6. v. r.)
22.10.2025
Windpark Magolsheim ist in Betrieb
|
EENA-Vorstände Michael Krapp und Dr. Wolfgang Arndt (2. u. 3. v. l.) mit den Projekt- und Geschäftsleitern von Schöller SI |
Jetzt drehen sich die Rotoren. Nach extrem kurzer Genehmigungs- und Bauzeit ist am 22.10.2025 der Windpark Magolsheim offiziell eingeweiht worden. Die EENA ist beteiligt. Die sechs Windräder E-175 des deutschen Herstellers Enercon sind der Typ, den Schöller auch auf der Fläche im Reutlinger Südraum zwischen Gomaringer und Pfullinger Gemarkung einsetzen will. |
Die Berichte in der Lokalpresse sind im Mitgliederbereich nachzulesen.
Ein paar Tage zuvor hatten Interessenten – Windkraft-Befürworter wie Skeptiker – die Gelegenheit, sich vor Ort ein Bild zu machen und ihre Fragen direkt an die Verantwortlichen des Betreibers Schöller SI Reutlingen zu richten.
|
Aufbruch zur Turmbesichtigung in Kleingruppen, vorschriftsmäßig mit Helm und Warnweste |
Im Turm: Rechts die Führung für den Fahrstuhl zur Gondel, umgeben von den Spannseilen zur Abspannung der Betonkonstruktion |
Neben der Anlagentechnik interessierten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor allem darum, wie Schöller SI als Projektierer und Betreiber mit der Auswirkung der Anlagen auf Mensch und Natur umgeht – von der Standortplanung, insbesondere in Waldgebieten wie dem Reutlinger Süden, bis zum Abbau und Stoff-Recycling. „Keine technische Anlage lässt sich ohne Eingriffe in die Natur errichten, aber wir sind bestrebt, die Eingriffe so gering wie möglich zu halten. Wir nehmen im Interesse der Güterabwägung auch Standortnachteile in Kauf, z. B. um Rodungen statt in einem ökologisch wertvollen Mischwald in eine Fichten-Monokultur verlegen zu können“, so die Auskunft von Schöller. Höhepunkt der Besichtigung war der Einblick in das Innere eines Turmes – eine schlichte Beton- und Stahlkonstruktion voll modernster Elektrik und Elektronik.
18.10.2025
Feuerwehrhaus Wannweil: Neue Folie ausgebracht
"PV-Anlage auf einem Gründach - geht, macht aber Probleme." Vor einem Jahr hatten EENA-Aktive auf dem Feuerwehrhaus Wannweil zwischen den Modulreihen Folie ausgebracht, um den Pflanzenwuchs einzudämmen, der die Module verschattet und verschmutzt. Wie erwartet beseitigt das die Probleme nicht vollständig, reduziert den Pflegeaufwand aber erheblich.
Wie ein Jahr Erfahrung gezeigt hat, nutzen Pflanzen, die unter den Modulen wurzeln, jeden Spalt, um ihren Weg ans Licht zu suchen. Deshalb wurden nun in einem weiteren Arbeitseinsatz breitere Folienstreifen ausgelegt. Dazu mussten die Befestigungen an allen 280 Modulen gelöst werden, um die Folie unter die Module zu schieben.
Bei dieser Gelegenheit wurden die Module auch gründlich gereinigt.12 Personen waren einen halben Tag lang beschäftigt.

27.09.2025
Tag der offenen Baustelle des Windparks Länge
![]() |
![]() |
10 Jahre nach der ersten Genehmigung ist der Windpark Länge nun im Bau. Der mit Beteiligung etlicher Bürgergenossenschaften und Stadtwerke finanzierte Komplex besteht aus sechs modernen Windkraftanlagen vom Typ Nordex N-163. Rotorblätter waren beim Tag der offenen Baustelle noch nicht dran, aber die Türme wuchsen in die Höhe.
Der EENA-Vorstand war vor Ort, um mit den Projektpartnern zu feiern.
19.09.2025
|
|
„Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.“ Dieser Gandhi-Satz beschreibt treffend den Werdegang des Sonnenenergievereins, der 1995 aus einem Energiestammtisch hervorgegangen und seither zu einem wesentlichen Treiber der Energiewende in der Region geworden ist. |
Anfang der 1990er Jahre meinten Kritiker, mehr als eine Taschenlampe werde Solarenergie nie versorgen können. Heute ist der Gang zu 100 % erneuerbare Energien nicht mehr aufzuhalten, allen Widerständen zum Trotz. „Spinner“ und „Realisten“ haben die Rollen getauscht. Dafür hat der Sonnenenergieverein beharrlich Überzeugungsarbeit geleistet und immer wieder gezeigt, dass es geht und wie es geht. Am 19.09.2025 haben Mitglieder, Freunde und Wegbegleiter im Spitalhofsaal Reutlingen das 30-jährige Bestehen des Vereins gefeiert, bezeichnenderweise mit einer Gesamtschau auf die Bedeutung der regenerativen Energieträger in Baden-Württemberg und dem Fokus auf die weitere Entwicklung in der Region Neckar-Alb.
01.07.2025
Größtes lebendiges Windrad der Welt in Herrenberg gebildet
Weltrekord geschafft: 598 Personen haben sich am 29.06.2025 in Herrenberg zu einem Windrad mit Mast und Flügeln aufgestellt, die 260-Personen-Marke einer österreichischen Initiative von 2017 deutlich getoppt und damit ein Zeichen pro Windkraft in der Region gesetzt. Anlass der Aktion der Bürgerinitiative "Rückenwind Herrenberg" ist der Versuch von Windkraftgegnern, per Bürgerentscheid der Stadt Herrenberg zu verbieten, sich mit der Planung von Windkraft zu beschäftigen.
Näheres zu Rückenwind Herrenberg und dem lebendigen Windrad
28.06.2025
EENA-Generalversammlung 2025
![]() |
Über ein neues erfolgreiches Jahr berichteten Vorstand und Aufsichtsrat den über 100 Mitgliedern, die zur Generalversammlung 2025 in die Betzinger Kemmler-Halle gekommen waren. Neue eigene Dachanlagen konnten in Betrieb genommen werden, eine zur Finanzierung neuer Beteiligungen durch die Mitglieder erbrachte mehr Geld, als gebraucht wurde. |
| „Zukunftsszenario: Energiebedarfe und -erzeugung in der Region Neckar-Alb“ war der Titel eines Gastvortrags von Dipl.-Wirt.-Ing. Maike Schmidt vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW). Keineswegs schreitet der Ausbau der Erneuerbaren Energien zu schnell voran, wie Gegner der Energiewende behaupten. Um die Klimaziele des Landes, des Bundes und der EU umzusetzen, muss sogar zugelegt werden. Die Potenziale sind da; es kommt nur darauf an, sie trotz politischer Widerstände auszuschöpfen. | ![]() |
Die Vorträge stehen im Mitgliederbereich zur Verfügung.
24.06.2025
Windparks Magolsheim und Länge im Bau
Bisher ist die EENA an zwei Windpark-Projekten beteiligt. Beide sind derzeit im Bau.
Der Windpark Magolsheim kommt planmäßig voran. Vier Windräder sind mechanisch komplett. Eins ist gerade mit dem Kran im Aufbau. Und bei einem wird der Kran auf dem Boden zusammengesetzt. Ende Juli 2025 müssten alle Räder stehen.
Bilder vom aktuellen Baustand Juni 2025
Auch der Windpark Länge bei Donaueschingen ist mit achtjähriger Verzögerung nun endgültig im Bau. Windkraftgegner hatten jahrelang alle formalen Gelegenheiten genutzt, um das Projekt zu verzögern. Ergebnis: Nun entsteht eine wesentlich leistungsfähigere Anlage als ursprünglich geplant.
Aktuelle Mitteilung
04.06.2025
Sonnenstrom für das Gomadinger Hallenbad
Das Dach des Gomadinger Sternberg-Hallenbades bekommt eine PV-Anlage. Das ist gut für die Gemeinde, die günstigen Strom vom eigenen Dach bekommt, ohne selber investieren zu müssen, und gut für die Bevölkerung, die die Gelegenheit bekommt, sich finanziell zu beteiligen und an den Erträgen der Anlage zu partizipieren.
Das Beteiligungsmodell, das die EENA bereits in vielen Kommunen der Region umgesetzt hat, hat nun auch den Gomadinger Gemeinderat überzeugt.
Der Bericht im Reutlinger Generalanzeiger vom 30.05.2025 ist im Mitgliederbereich nachzulesen.








